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Meeting the legend – Bruce Gilden

Am 08. Mai 2025 war es endlich soweit – es gab eine Chance die lebende Legende Bruce Gilden zu treffen.

Wie es dazu kam:
Seit zwei Jahren gibt es einen Vortrag über Streetfotografie. An der Stelle wo ich meine Vorbilder bzw. Ikonen der Streetfotografie vorstelle, fehlt ein Fotograf nicht: Bruce Gilden aus Brooklin, New York. Ich beschreibe ihn immer als den Silvester Stallone der Streetfotografie. Er hebt sich durch einen ganz speziellen Stil von anderen Fotografen ab, in dem er konsequent seinen Blitz einsetzt und ganz nah ran geht. Berühmt wurde er durch seine Arbeiten über die Bewohner der Stadt New York. Seit 1998 ist der Mitglied von Magnum Fotos.

Des Weiteren erzähle ich in meinem Vortrag, dass ich im September 2024 plötzlich erfahren habe, dass Bruce Gilden auf dem Oktoberfest in München gesehen wurde. Als ich in einer Insa-Story von diesem Ereignis erfuhr war ich total aufgeregt und realisierte zugleich, dass es jetzt keinen Sinn machen würde sofort nach München zu fahren. Also hakte ich das Ganze ab und dachte mir nur, es wäre schon ein großer Zufall gewesen ihn dort zu finden.

Anfang 2025 habe ich herausgefunden, dass es im Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern in München eine große Ausstellung von Bruce Gilden geben wird. Sofort setzte ich alle Hebel in Bewegung um heraus zu finden ob er vielleicht zur Eröffnung seiner Ausstellung noch mal nach München kommen wird. Leider erfolglos.

Einen Tag vor Ausstellungseröffnung überschlugen sich dann die Ereignisse. Als ich aus den Medien erfahren habe, dass Bruce Gilden tatsächlich in München ist, schaute ich auf die Internetseite des Kunstfoyers und noch während dem Frühstück (ich hatte zufällig Urlaub in der Woche) ist mir fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen. Ich habe gelesen, dass es eine Autogrammstunde mit Bruce Gilden gibt und zwar am ersten Ausstellungstag. Ab jetzt gab es kein anderes Thema mehr um einen Trip nach München zu planen. Auch der liebe Samuel (ein wertgeschätzter Freund und Streetfotograf aus Nürnberg) hatte mir kurzerhand geschrieben ob ich heute Abend (08.05.2025) auch vor Ort in München bin. So waren wir letztendlich 4 Streetfotografen, die nur darauf warteten ihr Idol live und in Farbe in mitten seiner Bilder zu treffen.

von links: Marc Salomon (Nürnberg), Samuel Ioannidis (Nürnberg), Ich, Jörg Stephan (Landshut)

Meine Frau Carina begleitete mich nach München. Sie musste immer wieder lachen, als sie uns vor dem Treffen beobachtete. Wie 4 kleine Kinder am Weihnachtsabend kurz bevor das Christkind kommt und alle nur auf das klingeln warten. Wir alle hatten einen Verbündeten, den super freundlichen Herr am Empfang des Kunstfoyers, der für die Sicherheit der Werke zuständig war. In einem Gespräch mit uns merkte er sehr schnell was dieser Besuch einer solchen Ikone in München für uns bedeutet. Wir waren alle schon extra 2 Stunden vorher da um nichts zu verpassen. Als er uns zu sich an den Empfang winkte, seinen Überwachungsbildschirm zu uns drehte und ganz leise sprach – ER IST SCHON DA, HIER IM NEBENZIMMER. Er erzählte uns, dass er jetzt noch einen Pressetermin hat und gleich raus kommen würde und wir dann im Anschluss die ersten sein würden, die mit ihm sprechen dürfen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir realisiert, dass es klappen würde.

In der Zwischenzeit lernten wir noch die Chefin des Kunstfoyers kennen, die uns erzählte, dass sie 2024 mit Bruce Gilden die Ausstellung besprochen hatte und mit ihm über das Oktoberfest gelaufen ist. So erklärte sich auch dieser kurze Hype im September des vergangenen Jahres.

Dann war es endlich soweit, die Türe ging auf und Bruce Gilden huschte an uns vorbei und verschwand sofort mit einem Reporter in einer Ecke der Ausstellung. Jetzt hieß es geduldig warten. In der Zwischenzeit wurden wir von dem freundlichen Herrn am Empfang betreut, wo ich auch ein Kartenset mit Bildern der Ausstellung gekauft habe um dieses gleich signieren zu lassen.

Für einen kurzen Moment ist Bruce Gilden wieder in einem Raum verschwunden bis er dann pünktlich um 17:00 Uhr herauskam. Vor Ihm wurde ein Tisch getragen und genau vor uns abgestellt. Dann nahm er sich einen Stuhl, stellte seine Wasserflasche auf den Tisch, setzte seine markante Brille auf und schaute uns von unten herauf an. Ich möchte nicht wissen was er in diesem Moment gedacht hatte. 4 Erwachsene Männer – völlig verrückt.

Wir sprachen mit ihm, er erzählte ein paar Geschichten zu seinen Bildern. Jörg ließ sein mitgebrachtes Buch signieren – und alle vorherigen Absprachen wie und wo wir genau uns gegenseitig fotografieren, waren dahin. Wir funktionierten nur und realisierten gar nicht was da gerade passierte.

Dann war ich an der Reihe. Ich sagte Ihm meinen Namen, den er nicht verstanden hatte – ich buchstabierte F L O R I A N und er sagte nur in seinem New Yorker Dialekt – „next time you give me an easier name“ *grins*, er schrieb dann noch folgenden Satz auf die Karte „hope you get a winning hand“ und signierte mir noch meine Lieblingsbilder von ihm, welche ich zuvor schon aus der erworbenen Bilderbox heraussuchte. Er erzählte noch ein paar Geschichten zu den Bildern – und wir vier genossen es in vollen Zügen einige Zeit mit ihm zu verbringen. Der Andrang hielt sich vor Ort in Grenzen so dass wir immer wieder mit ihm die Möglichkeit hatten zu sprechen.

Als Jörg ihm ein Foto auf seinem Handy zeigte, welches er in New York machte – sagte Bruce Gilden nur „this is not a good picture“ – Jörg antwortete „that´s wat i want to hear from you“ und wir alle lachten und merkten die ikonische Stimmung im Raum – es war einfach unfassbar GEIL.

Vor Ort hatten wir einen kurzen Moment, in dem wir 4 analysierten, dass sich „genau SO“, wohl die Fans der Beatles gefühlt haben müssen.

Erst am nächsten Morgen realisierte ich was eigentlich passiert war und schrieb noch im Flow der Emotionen diesen Blogbeitrag.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig transportieren, was wir vor Ort erlebt haben. Anbei noch ein paar Impressionen.

Ein großer DANK geht an den freundlichen Herrn am Empfang und an die sympathische Chefin Frau Siben sowie an meine Frau, die uns vier Nervenbündel aushalten musste.

Hier noch der Beitrag auf Instagram von mir:

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas Hummel

    Coole Story. Danke für den Einblick.

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